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Welche Farbe soll’s denn sein?

Zwischenbilanz zur Sanierung der Grundschule - Fassade kurz vor der Fertigstellung

Von Doris Altmannsberger

Postmünster. Die Sanierung der Grundschule geht mit großen Schritten voran. Eine Zwischenbilanz stellte Architekt Manfred Gramer dem Gemeiderat nun in der jüngsten Sitzung vor.

Seit August laufen die Arbeiten an der Baustelle „Grundschule“ auf Hochtouren. Heizung, Fassade, Dachboden waren die Schwerpunkte in den ersten Monaten der Baumaßnahme. Die, so Gramer, falle zumindest von den Kosten her in einen „idealen Zeitpunkt“, die Angebote seien günstig wie schon lange nicht mehr gewesen, betont er. Das lässt hoffen im Hinblick auf die Gesamtkosten. Eine der ersten Maßnahmen war der Einbau des Hackschnitzelbunkers. Für diese regenerative Energie hatte sich der Gemeinderat bei der Wahl der Heizungsanlage entschieden.

Die alten Öltanks wurden ausgebaut, eine Fläche für den künftigen Bunker gefunden, der Boden ausgehoben. Doch da traten die ersten Probleme auf: Nicht nur Grundwasser, das durch das Erdreich herein trat, machte den Arbeitern zu schaffen, erläuterte Gramer, sondern auch eine meterdicke Betonplatte, die plötzlich im Untergrund auftauchte. Die, so vermutet er, wurde einst in den 60er Jahren, als die Schule gebaut worden war, angelegt. „Man hatte wohl schon damals das Problem mit eintretendem Grundwasser und sich nicht anders zu helfen gewusst, als das Loch mit Zement aufzufüllen. 50 Jahre später wird das zur Herausforderung: „Wir haben versucht, die Platte mit unseren Möglichkeiten zu durchbrechen, aber ohne Chance.“ Also mussten Profis anrücken, um eine Kernbohrung durchzuführen. So „zerstückelt“ wurden die einzelnen Betonteile dann nach draußen befördert. Um das Grundwasser künftig professionell fernzuhalten, wurde eine Drainage rund ums Gebäude angelegt.

Probleme im Keller und auf dem Dach

So weit waren die Schwierigkeiten im Keller gelöst, da fingen die Probleme im Dach an. Denn: „Der Statiker stellte plötzlich fest, dass der Dachstuhl ziemlich unterdimensioniert war für das, was ertragen sollte“, so Gramer. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, wurden zwei Stahlträger eingezogen, die die Konstruktion nun verstärken. Ferner wurden die Dachpfetten verlängert, um künftig mehr Vordach rund ums Gebäude zu haben, 15 Zentimeter wurden hier dran gesetzt. So ist die neue Fassade laut Gramer auch bei Regen vor allem an der „Wetterseite“ besser geschützt.

Die Dacheindeckung selbst wurde komplett abgetragen, der gesamte Speicher isoliert, weil man dort im alten Gebäude die größten Wärmeverluste hinnehmen musste. Statt Ziegel wird die neue Grundschule von Metall bedeckt, darauf, erläutert der Architekt, werden dann die Photovoltaik-Module. befestigt. Der alte Kamin, bei dem schon einige Ziegel locker waren, wurde auf Vordermann gebracht und mit einer Metallverkleidung versehen, „damit er zum Dach passt.“

Wasser- und Stromleitungen wurden bereits komplett neu installiert, ebenfalls die Heizungsrohre erneuert. In den Klassenzimmern im Erdgeschoss, berichtet Manfred Gramer, wurden alle Böden herausgerissen — auch hier gab es eine Überraschung, denn: „Es war überhaupt keine Dämmung da drunter. Die Böden waren einfach auf dem Beton verlegt worden. Kein Wunder, dass man das kaum beheizen konnte.“

Noch vor der ersten Frostphase soll die neue Heizungsanlage in Betrieb gehen - denn die Turnhalle, die von der Sanierung nicht betroffen ist, wird von dieser mitbeheizt und steht momentan ohne da. Zwar wurden laut Bürgermeister Ludwig Eder, in den Umkleiden selbst ein paar Heizlüfter aufgestellt, doch „auf Dauer nutzt uns das auch nichts, wenn wir die erste längere kalte Phase haben. Denn dann frieren uns die Leitungen ein und das wäre gar nicht gut.“ Der Heizkessel wird, so Eder, in der nächsten Woche geliefert, dann soll so schnell wie möglich der provisorische Anschluss erfolgen. Falls der Termin nicht eingehalten werden kann, „müssen wir halt als Alternative auf einen Heizungs-Container ausweichen. Diese Möglichkeit müssen wir im Blick haben.“

Drei Varianten zum künftigen Außenanstrich der Grundschule gibt. es. Der Gemeinderat hat noch nicht entschieden. - Plan: Gramer

An der Fassade wurde mittlerweile der Vollwärmeschutz aufgetragen, bereits jetzt ist alles verputzt und wartet auf den Anstrich. Doch wie soll der ausfallen? Pastell- oder kräftige Farben, Gelb oder Rot? Präsentiert sich die neue Grundschule uni, zweifarbig oder gar mit drei Farben künftig den Schülern? Insgesamt 15 verschiedene Vorschläge hatte Manfred Gramer ausgearbeitet - und ebenso viele Meinungen gab es dazu.

Einig wurde man sich im Gemeinderat nicht - und so sollen in den kommenden Wochen die Farbvorschläge nicht nur der Gemeinde, sondern auch der Schule zur Verfügung gestellt werden, „einfach um zu sehen, in welche Richtung wir tendieren“, so Bürgermeister Eder.

Dass die Farb-Frage erst jetzt auftaucht, hat nach den Worten des Architekten Zeit-Gründe. „Die Firma, die für die Putzarbeiten zuständig war, hat uns viel Zeit gekostet. Ich habe sie auch bereits in Verzug gesetzt, denn es entstehen uns dadurch ja Mehrkosten, die nicht eingeplant sind.“ Zum Beispiel durch das Gerüst, das man nun länger stehen lassen müsse, im schlimmsten Falle über den Winter. Zeitlich hinke man so dem Plan hinterher, sagte Gramer. Vom Kostenrahmen her ist zum momentanen Zeitpunkt trotz der unvorhergesehenen Probleme in Keller und Dach, noch alles im Lot.

PNP November 2009

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