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Neubau statt Generalsanierung?
Bürgermeister informiert über neue Lage in Sachen Grundschule - Bolzplatz möglicher Standort
Postmünster. Erstmals hat Bürgermeister Ludwig Eder nach seinem intensiven Gespräch bei der Regierung von Niederbayern den Gemeinderat umfassend darüber informiert, wie es mit der sanierungsbedürfigen Grundschule weitergehen soll. Dabei ließ er die Katze aus dem Sack: Es zeichnet sich nämlich eine Neubau-Lösung ab, was großes Erstaunen im Gremium hervorrief.
Mucksmäuschenstill war es im Sitzungssaal, als Eder die bisher nicht bekannten Fakten und Zahlen in Sachen Schule vortrug. „Grundsätzlich meine ich, dass wir ein modernes, allen Ansprüchen einer Grundschule genügendes Gebäude brauchen, egal ob Sanierung oder Neubau“, sagte Eder mit Blick auf junge Familien, die in der Gemeinde ein Grundstück kaufen wollen und in erster Linie nach einer intakten Schule und einem Kindergarten fragen.
Beim Gespräch mit Vertretern der Regierung sei deutlich geworden, dass es sich um ein behindertengerechtes Schulhaus handeln müsse: „Sonst gibt es keine Zustimmung.“ Deshalb, so der Bürgermeister, sei schnell die Frage eines Neubaus aufgekommen.
„Unter vielen Zwängen viel Geld ausgeben“
Besonders auch deshalb, weil im jetzigen Schulhaus bei einer Sanierung mit Unwägbarkeiten zu rechnen sei, welche die Ausgaben in die Höhe treiben. So müsse beim Dach nachjustiert werden, egal ob der Dachstuhl bei einer Schneebelastung wie im vorigen Jahr hält. Weiter müssten jetzt doch die Fenster im Süden ausgewechselt werden, zudem sei eine Eingangsrampe notwendig. Außerdem fehle immer noch der Wendeplatz für die Busse. Die Kostenschätzung für die Generalsanierung bezifferte Bürgermeister Eder auf 1,3 Millionen Euro.
Um das Ganze in das richtige Lot zu bringen, habe die Regierung den Neubau der Grundschule vorgeschlagen. Denn eine Sanierung würde rund 80 Prozent der Kosten für einen Neubau (1,8 Millionen Euro ohne Grund) ausmachen. In diesem Zusammenhang wies Eder darauf hin, dass das Schulgebäude bereits 50 Jahre alt sei: „Bei einer Sanierung müssten wir mit vielen Zwängen viel Geld ausgeben.“
Der Neubau sollte nach seinen Worten auf der grünen Wiese (jetziger Bolzplatz) westlich vom Ort entstehen. Das alte Gebäude sollte bis auf die Tumhalle abgerissen werden. Auf die Dusch- und Umkleideräume, die auch. bleiben, müsste ein neues Dach kommen. Auf der freien Fläche werde ein Wendeplatz errichtet, so dass die Busse nicht mehr durch den Ort fahren müssten. Das Projekt, so Eder, würde die Regierung voraussichtlich mit 40 Prozent fördern.
Der Rathauschef kündigte an, dass er keine Sanierung beantragen wolle. Dafür werde man die Bürger befragen, wie sie zu der neuen Situation stehen. „Wir sollten an eine Zukunftslösung denken, denn wenn wir ein schlechtes Gebäude haben, könnte es leicht sein, dass wir einmal die Grundschule verlieren. Bei einem Neubau ist dies sicher nicht der Fall“, sagte Eder abschließend. Vom Gemeinderat forderte er in einer der nächsten Sitzungen einen Empfehlungsbeschluss über das weitere Vorgehen.
Alfred Kritzenberger gab zu bedenken, dass er sich über das Thema schon mit Bürgern unterhalten habe: „Die meinten, ihr werdet doch nicht so dumm sein, Geld in die Schule zu stecken, denn wir werden sie über kurz oder lang doch verlieren.“ Alois Rothmeier war der Ansicht, dass in den Dörfern unbedingt die Grundschulen erhalten werden müssen. Bei einem neuen Gebäude wäre der Unterhalt wesentlich geringer, zudem gäbe es keine Störung des Unterrichts, die bei der Sanierung unausweichlich wären. 2. Bürgermeister Stefan Weindl fragte an, ob es bei einer Verknappung der Schüler nicht möglich wäre, bei angrenzenden Gemeinden „Kinder auszuleihen“.
Zum Schluss versprach Bürgermeister Eder, in diesem Jahr mit den Eltern darüber zu diskutieren, wie man weiter verfahren sollte.