Alle Meldungen
Grundschüler lernen Europa näher kennen
Lehrkräfte aus Italien und Spanien besuchen Grundschul-Unterricht in Mitterskirchen und Postmünster
Postmünster. Sechs Lehrerinnen und Lehrer aus Italien (Rom und Massa) sowie vier Pädagogen aus Spanien (Gran Canaria und Santa Luzia) sind im Rahmen eines europäischen Projektes an Schulen in Mitterskirchen und Postmünster gekommen, um den Buben und Mädchen dort über das Schulleben in ihrer Heimat zu berichten.
„Kunst in einem Europa ohne Grenzen“ lautet der Titel des‚ Comenius-Schulprojektes mit Partnerschulen aus ganz Europa, das bereits im dritten Jahr läuft. Federführend ist die Schule in Mitterskirchen, die im Rahmen einer Fortbildung erste europäische Kontakte geknüpft hat, die bis heute zu einem regen Austausch genutzt werden. So machten die ausländischen Gäste auch zunächst in Mitterskirchen Station, wo sie von Rektor Dieter Kastenhuber und Projekt-Koordinator Georg Espenberger empfangen wurden.
Neben einer Besichtigung der Stadt Pfarrkirchen und einem Besuch im Kindergarten‚ Christanger stand auch ein Aufenthalt in der Grundschule Postmünster auf dem Programm, wo Schulleiter Dr. Achim Heinze die Gäste perfekt in ihrer jeweiligen Muttersprache begrüßte und seiner Freude über die Gemeinsamkeiten unter den Ländern Europas Ausdruck verlieh.
Die italienische und spanische Begeisterung für den Fußball zeigte sich, als sich die Besucher sogleich mit Hurra auf den Schul-Kickerkasten stürzten und sofort ein Match begannen. Danach aber besann man sich darauf, warum man eigentlich in der Schule war und teilte sich auf die verschiedenen Klassen auf, wo die Kinder wissbegierig und ohne Scheu vor den neuen Lehrern ihre Fragen stellten und ebenso prompt von den Übersetzern Antwort bekamen.
Zunächst aber begrüßten die Kinder die Gäste mit einem Lied, begleitet von Schulleiter Heinze an der Gitarre. Bei der anschließenden Fragerunde zuckte so mancher Schüler zusammen, als zu hören war, dass die Pausenzeit in anderen Ländern nur zehn Minuten beträgt. Die Klassenräume, so war zu hören, seien in Italien um die Hälfte kleiner, obwohl in einer Klasse bis zu 25 Kinder unterrichtet würden. In keinem Land erspart bleiben den Kindern natürlich die Hausaufgaben.
Während in der Grundschule Postmünster in jeder Klasse ein Projektor steht, gäbe es in Rom nur jeweils einen pro Schule, dafür aber auf jedem Gang einen Fernseher. Große Augen machten Postmünsters Kinder als sie erfuhren, dass in Italien die Schüler täglich von den Eltern oder Erziehungsberechtigten persönlich zur Schule gebracht und auch wieder abgeholt werden, also nicht mit dem Bus gefahren werden. Ein weiterer Unterschied: An der Grundschule in Italien hätten die Kinder immer den selben Lehrer, ein Wechsel finde nicht statt.
Zum Dank für den Unterrichtsbesuch gab es abschließend von jedem Schüler ein selbstgemaltes Bild für die Lehrkräfte aus dem Süden. Paola Fabrizio, eine Englischlehrerin, die gleichzeitig auch Künstlerin ist, revanchierte sich mit von ihr gemalten Karten.
Am Schluss waren sich alle einig, dass der Besuch sowohl für die Lehrer als auch für die Schüler ein interessantes Erlebnis war. Die Gäste aus Italien und Spanien fühlten sich gut aufgenommen und konnten ebenfalls neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen. Schulleiter Dr. Achim Heinze erklärte abschließend, dass für dieses Schuljahr gerne noch weitere Gäste begrüßt würden, die den Schülern aus ihrer Erfahrung heraus über europäische Themen berichten könnten.
Die Aktion COMENIUS zielt insgesamt darauf, die Schulbildung qualitativ zu verbessern und Ihre europäische Dimension zu stärken, inbesondere durch Förderung der transnationalen Zusammenarbeit zwischen Schulen, die Verbesserung der beruflichen Entwicklung des im Bereich Schulbildung tätigen Personals sowie durch die Förderung des Fremdsprachenerwerbs und des interkulturellen Bewustsseins. COMENIUS soll dazu beitragen, dass Schüler und Lehrkräfte ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer aufgeschlossenen und vielfältigen europäischen Gemeinschaft entwickeln - einer Gemeinschaft, die von unterschiedlichen Traditionen, Kulturen und regionalen Indentitäten geprägt, zugleich aber auch in einer gemeinsamen Geschichte verwurzelt sind.